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Walter Spies war ein deutscher Musiker und Maler, der durch sein Leben und Arbeiten auf Bali bekannt wurde.
Walter Spies entstammte einer angesehenen und seit Generationen in Russland ansässigen deutschen Kaufmannsfamilie. 1923 verließ Spies Europa und siedelte nach Java um, wo ihn der Sultan von Yogyakarta als Pianist und Kapellmeister an seinen Hof holte. Schon eine Woche nachdem er als ungelernter Leichtmatrose an Bord der „SS Hamburg“ im Oktober 1923 Java erreicht hat, ist Spies entzückt von den Einheimischen. Die Javaner, schreibt er, seien „unglaublich schön, so zartgliedrig, braun und aristokratisch“, während er die holländischen Kolonialisten für „flegelhaft, dumm, borniert“ hält.
1927 zog er auf die Insel Bali und begann sich mit der balinesischen Kultur auseinanderzusetzen. Gefördert vom Fürsten Cocorde Gede Agung Sukawati reformierte er die balinesische Malerei und gründete Gamelanmusikensembles. In den 1930er Jahren wurde sein Haus dort zum kulturellen Zentrum Balis. In dem „Berghäuschen“, das er in der Nähe des Vulkans Gunung Agung, Balis heiligen Berges, baut, werden später Mick Jagger und David Bowie wohnen. Man kann es tatsächlich noch heute mieten. Künstler, Musiker, Schriftsteller und Schauspieler (u. a. Charlie Chaplin, Anthropologin-Margaret Mead und Woolworth-Erbin Barbara Hutton) aus aller Welt waren bei ihm zu Gast. Vicki Baum schreibt auf Bali ihren Bestseller „Liebe und Tod auf Bali“. Gemeinsam mit dem holländischen Maler Rudolf Bonnet gründete er die Künstlerorganisation Pita Maha.
Den Lebensunterhalt verdient er als Musiker, eine Zeit lang leitet er das Hoftanzorchester des Sultans Hamengkubuwono VIII. Spies lernt, die Instrumente Gamelan und Kendanh zu spielen.
Walter Spies starb am 19. Januar 1942 zusammen mit 411 internierten Deutschen vor Nias (westlich von Sumatra) bei oder nach dem Untergang der Van Imhoff, nachdem diese von einer japanischen Fliegerbombe getroffen worden war. Die niederländische Besatzung hatte fast alle Rettungsboote für sich in Anspruch genommen und die verbleibenden unbrauchbar gemacht, so dass die deutschen Internierten mit dem Schiff untergingen oder nach dem Untergang ertranken.
Die Idee zum Kecak stammt ursprünglich von Walter Spies aus den 30er Jahren.
Der Kecak, auch Ketjak, Ketjack oder Ketiak, ist ein balinesisches Tanzdrama, bei dem 50 bis 100 männliche, mit einem schwarz-weiß-karierten Lendenschurz bekleidete Tänzer zum Einsatz kommen, die antiphon im Chor mit einem Solosänger Verse vortragen, die auf Elementen des indischen Epos Ramayana basieren.
Der Kecak hat seine Wurzeln im alten balinesischen Trancetanz Sanghyang. In der heutigen Form existiert der Kecak erst seit etwa 1930. Die Idee zum Kecak stammt ursprünglich vom deutschen Maler Walter Spies. Heute ist der Kecak eine beliebte Touristenattraktion für Touristen aus aller Welt, die oft mit anderen Tänzen kombiniert wird. Der Felsentempel von Ulu Watu und der Pura Dalem in Ubud gelten als Orte, um den Kecak in einer äußerst intensiven Atmosphäre zu erleben.
Vicki Baum schreibt über ihn.
„Er hat das getan, wovon wir alle einmal geträumt haben“,
„Er war ein freier Mann, wenn auch gefangen in den Turbulenzen seiner Zeit.“
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